Im Moor kann man prima Trampolin springen,

Wandzeitungdarin sind sich alle Kinder der Maria Montessori Schule einig. Dabei nutzten die Grundschüler nicht einmal ein echtes Turngerät, sondern den federnden Untergrund des Geländes am Emsländischen Moormuseum, das sie zu Beginn des neuen Schuljahres besuchten. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Schule und Museum fuhren alle Stammgruppen nach Groß Hesepe, um am Programm „Labor im Moor“ oder „Rund um das Schaf“ teilzunehmen. Im „Klassenzimmer vor Ort“ erfuhren die Kinder so ganz nebenbei z.B. viel über blaue Frösche, Flugakrobaten-Libellen, das Wasser aufsaugende Torfmoos und andere Besonderheiten dieser Landschaft. Was die Kinder im Einzelnen erlebten, hielten Kinderreporter einzelner Gruppen fest.

Ein Ausflug ins Moor

Ein Bericht von Johanna Westrup, Klasse 4

Am 23. September 2014 haben wir, die Stammgruppe 2, einen Ausflug ins Moor gemacht. Unser Thema war „Rund ums Schaf“. Nach einer halben Stunde Busfahrt sind wir am Moormuseum in Hesepe angekommen. Nicht nur wir waren im Moormuseum, Stammgruppe 1 ist auch mitgekommen.
In einem kleinen Raum vom Moormuseum haben wir auf Ute Dederer und Frau Wegener gewartet. Zusammen mit ihr haben wir einen Spaziergang zu den Schafen vorgehabt, was vorerst leider nicht geklappt hat, weil schon Stammgruppe 1 dort war. Dann sind wir entlang der Mooreisenbahnschienen zu den Schweinen gegangen. Weil es noch jüngere Schweine waren, waren die Schweine draußen. Die Schweinerasse war das Bentheimer-Landschwein. Frau Dederer erzählte, dass es nicht mehr so viele von diesen Schweinen gibt. Bentheimer-Landschweine waren Weideschweine, sie rennen viel rum und sind deshalb nicht so dick wie die anderen. Witzig ist, die Schweine spielen auch fangen. Sie rennen hintereinander her und versuchen, sich gegenseitig in den Popo zu beißen.
Danach sind wir noch ein bisschen weiter über einen kleinen Steg gegangen, dann auf einen kleinen Weg im Moor. An der linken Seite wuchs viel Buchweizen. Buchweizen wächst auf saurem Moorboden. Im Sommer ist das Buchweizenfest. Mit Buchweizen kann man kein Brot backen. Man kann aber Pfannkuchen und Brei damit machen. Früher haben sich die Leute, wenn sie im Winter draußen arbeiten mussten, einen Pfannkuchen auf den Bauch und einen auf den Rücken gelegt, damit ihnen nicht so kalt wurde. Die Pfannkuchen wurden danach noch gegessen. Wir durften ein bisschen Buchweizen so probieren, es schmeckte wie kleine Nusssplitter.
Anschließend sind wir weiter gegangen zu Aussichtsplattform 2. Links war sah sehr viel Wasser, rechts nicht. Frau Dederer erklärt, dass dort auf dem Wasser Pflanzen wachsen. Genauer gesagt, wachsen sie auf Torfmoos. Torfmoos wächst vom Wasser zum Land. Das Moos, was an Bäumen wächst, hat keine Wurzeln, sondern Haftorgane. Torfmoos macht das Wasser sauer wie Essig. Es kann unendlich viel Wasser speichern, wie ein Schwamm. Wenn man ein blondes Mädchen mit heller Haut im Moor hundert Jahre stecken lässt, werden ihre Haare rot und ihre Haut dunkelbraun, als käme sie aus Afrika. Der Körper von ihr wäre erhalten, man würde erkennen dass es ein Mädchen ist und wie groß sie ist.
Moor federt wie ein Trampolin. Wenn zwei Gruppen Kinder sich gegenüberstehen, die eine hüpft und die andere bleibt stehen, spürt die Gruppe, die stehen bleibt, wie die andere Gruppe hüpft. Im Moor wachsen die Pflanzen schneller, als sie verrotten, ähnlich wie im Komposthaufen. Wollgras wächst auch im Moor. Es sieht im Frühjahr aus wie Wolle.
Im Moor gibt es sogar Sonnentau. Sonnentau ist eine Fleischfressende Pflanze. Sie hat ganz feine Blätter mit Härchen und am Ende der Härchen klebrige, süße Tropfen. Wenn Fliegen darauf landen, bleiben sie kleben. Sonnentau frisst auch Mücken. Wir haben eine riesige Raupe mit langen Haaren gefunden. Frau Dederer hat uns erzählt, dass wir sie nicht anfassen dürfen, weil einige Kinder allergisch auf diese Haare reagieren können. Man sollte eigentlich gar keine Raupe mit Haaren anfassen. Die Stacheln können wie die Stacheln eines Kaktus wirken, abbrechen und in den Fingern stecken bleiben. Das tut höllisch weh! Das passiert zum Beispiel beim Brombeerspinner.

Die Menschen im Moor wollten ja nicht nur die ganze Zeit Buchweizen essen. Deswegen brauchten sie Honig. Honig kommt bekantlich von Bienen. Bienen brauchen die Heide, um den Honig herzustellen. Wenn es warm wurde, konnten die Bienen die Spinnennetze nicht mehr sehen. Damit sie nicht gefangen wurden, haben die Moorbewohner die Schafe ins Moor nahe beim Haus gelassen, damit sie die Spinnennetze in der Heide niedertrampelten. Die Schafe wurden auch aufs Moor gelassen, damit sie die jungen Birkenbäume klein hielten. Würden sie ganz normal wachsen, würden sie täglich 150 Liter Wasser brauchen und würden damit das Moor ganz schnell austrocknen lassen. Wenn die Schafe nicht wären, würde die Birke der Heide das Wasser wegtrinken.
Wir sind ein kleines bisschen weiter zwischen Moorbahnschienen weiter ins Moor rein gegangen. Dann hat Frau Dederer gesagt, wir können ein bisschen mehr ins Moor gehen. Wir sind nah an der Heide entlang gegangen, weil da wo die Heide wächst man nicht einsinken kann. Es war sehr weich und schief. Mal ist man hoch gestolpert, mal runter. Dann waren wir endlich bei den Schafen. Da waren nur die jungen Schafe, die schubsen nicht so oft. Die Schafe haben, nach dem Futter ablecken von unserer Hand, auch noch unsere Hand ohne Futter abgeleckt. An unserer Hand ist nämlich Salz, und Schafe brauchen auch Salz um zu leben. Das Füttern von den Schafen fühlt sich witzig an, weil sie so eine raue Zunge wie eine Katze haben. Um 11:00 Uhr haben wir gefrühstückt. Ich habe die Zeit genutzt, um von meiner Sitznachbarin Marleen ein Interview zu machen.

Interview:
Marleen (Klasse 4):
Ich fand die Schafe süß, weil sie mir von der Hand gefressen haben. Man konnte sie streicheln, sie waren weich, weil sie noch nicht geschert wurden. Das füttern hat sich kitzelig angefühlt, weil sie immer mit der Zunge das Futter abgeleckt haben.
Frau Dederer hat uns gefragt, Was man mit Wolle alles machen kann. Wir raten, raten, und raten. Dann sagt sie uns die antwort: Wir machen Trockenfilzen! Wir können Schafe machen. Sie erzählt uns, dass es einen ganz besonderen Schmetterling im Moor gibt. Er heißt Bläuling. Es gibt auch noch eine Ente sie heißt Kerik. Beim filzen hat sich fast die Hälfte der Kinder mit der spitzen Nadel gestochen. Charlotte hat sich richtig doll in den Finger gestochen. Sie tut mir sehr leid!!! Gut, das wir im Moor sind und Frau Dederer sich auskennt. Sie hat Spitzwegerich dabei. Das hilft gut bei jeder Form von Stichen. Also hilft er Charlotte auch besonders gut! ☺

Interview:
Moritz (Klasse 2): Ich mochte den gesamten Tag sehr gerne. Mir hat am besten gefallen, als wir die Schafe gefüttert haben. Die Wanderung durchs Moor hat mir sehr viel Spaß gemacht. Dass die Schweine sich so um das Essen gestritten haben, fand ich lustig. Am Ende mochte ich es sehr gerne, dass wir gefilzt haben.

Interview:
Chiara (Klasse 3): Ich fand den Tag toll. Die Schafe haben mir besonders gut gefallen. Weil sie weich waren und süß aussahen. Ich fand die Schweine auch sehr süß. Ich mochte es auch sehr gerne, als wir durchs Moor gegangen sind. Als wir spazieren gegangen sind, fand ich es toll. Das Filzen am Ende mochte ich sehr gerne.

Interview:
Melina (Klasse 3): Ich fand es sehr toll, dass wir ins Moor gegangen sind. Dass wir ein bisschen Torfmoos mit nach Hause nehmen durften war prima. Das Filzen mochte ich auch sehr gerne. Den gesamten Tag fand ich sehr schön.

Interview:
Jana (Klasse 3): Ich fand den Tag toll, weil wir die Schafe füttern konnten. Dass wir gefilzt haben und dass wir durch das Moor gegangen sind fand ich schön.

Interview:
Paul (unser Gruppensprecher, Klasse 4): Ich mochte den gesamten Tag sehr gerne. Mir hat das „durchs Moor wandern“ und das Schafe füttern besonders gut gefallen. Sehr witzig fand ich es, Frau Dederer in ein kleines Moorloch gefallen ist. Den Buchweizen fand ich lecker. Mich hat er ein bisschen an eine Nuss erinnert. Das Filzen fand ich gut, außer das man, wenn man nicht aufgepasst hat, sich gestochen hat. Mir hat es nicht gut gefallen, dass wir ständig durch nasses Gras gelaufen sind. Danach waren meine Schuhe klitschnass.